Das Nooij in der Hoffeldstraße in Düsseldorf ist für mich
ein Sommermärchen. Ich bin nämlich, wenn, nur immer im Sommer dort. Niemals zu
den anderen Jahreszeiten. Ist ein bisschen so wie mit dem Kleiderschrank.
Gewisse Sachen zieht man halt nur zu besonderen Gelegenheiten an. Oder wie beim
Essen und Trinken. Manches geht nur zu bestimmten Jahreszeiten. So ist das halt
auch mit mir und dem Nooij bisher gewesen. Bisher. Und so wäre es auch heute
noch, hätte Annette Köwerich vom Weingut Nick Köwerich aus Leiwen, mich nicht
kontaktet und mir erzählt, sie seien dort zu einem Degustationsmenü. Nun, da
ich ja den Weg nach Leiwen zu finden schon seit langem nicht nur diesem Weingut
versprochen hatte, es aber immer noch nicht geschafft habe, war das doch jetzt
eine willkommene Möglichkeit die beiden wieder zu sehen und ihre Weine in
Begleitung eines Menüs zu verkosten. Frauen sind ja schließlich dafür bekannt, bestehendes
schon einmal spontan über den Haufen zu werfen. Also, dann mal das Nooij im
Herbst! Aufgeregt wie bei einem ersten Date machte ich mich auf den Weg und
betrat mit Herzklopfen und pünktlich das Lokal. Sofort spürte ich, das war eine
richtige Entscheidung. Nicht nur wegen Köwerichs und ihren Weinen. Die Gastgeber
präsentierten sich herzlich, das Restaurant empfing mich mit gemütlicher
Atmosphäre. Platznehmend am Tisch des Weingutehepaars hatte ich Gelegenheit
mich mit Nick Köwerich über die gerade beendete Lese und die an diesem Abend zu
verkostenden Weine zu unterhalten. An standen zur Begleitung des Menüs unter
anderem Weine mit so klangvollen Namen wie „Für Feen und Elfen“ oder „Für
Träumer und Helden“. Aber Namen sind ja, egal wie klangvoll, häufig nur Schall und Rauch. Das kann man sicherlich über die Rieslinge von Nick Köwerich
nicht sagen. Da das Weingut ausschließlich Rieslinge produziert war es spannend,
die unterschiedlichen Qualitäten zu den einzelnen Gängen zu probieren. Gut, dass
ich mich nicht festlegen musste. Aber auch das Essen hatte uneingeschränkte
Aufmerksamkeit verdient. Aus der Küche kam Zitronengrasschaum, Kürbis-Pastinakencreme,
Jakobsmuschel // Erbsenminzschaum, Speckschaum, krosse Speckscheibe //
Schweinebauch, Pastinakenpüree, Pfefferjus, Erbsenpulver//
Mango-/Schokocreationen. Ein rundum
gelungener Abend mit glücklichen Gästen, einem tollen Menü und Weinen, die zum
Träumen einladen. Ich habe jetzt auf jeden Fall ein
Vierjahreszeiten-Restaurant.
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