Dienstag, 27. Oktober 2015

Mosel meets Düsseldorf




Das Nooij in der Hoffeldstraße in Düsseldorf ist für mich ein Sommermärchen. Ich bin nämlich, wenn, nur immer im Sommer dort. Niemals zu den anderen Jahreszeiten. Ist ein bisschen so wie mit dem Kleiderschrank. Gewisse Sachen zieht man halt nur zu besonderen Gelegenheiten an. Oder wie beim Essen und Trinken. Manches geht nur zu bestimmten Jahreszeiten. So ist das halt auch mit mir und dem Nooij bisher gewesen. Bisher. Und so wäre es auch heute noch, hätte Annette Köwerich vom Weingut Nick Köwerich aus Leiwen, mich nicht kontaktet und mir erzählt, sie seien dort zu einem Degustationsmenü. Nun, da ich ja den Weg nach Leiwen zu finden schon seit langem nicht nur diesem Weingut versprochen hatte, es aber immer noch nicht geschafft habe, war das doch jetzt eine willkommene Möglichkeit die beiden wieder zu sehen und ihre Weine in Begleitung eines Menüs zu verkosten. Frauen sind ja schließlich dafür bekannt, bestehendes schon einmal spontan über den Haufen zu werfen. Also, dann mal das Nooij im Herbst! Aufgeregt wie bei einem ersten Date machte ich mich auf den Weg und betrat mit Herzklopfen und pünktlich das Lokal. Sofort spürte ich, das war eine richtige Entscheidung. Nicht nur wegen Köwerichs und ihren Weinen. Die Gastgeber präsentierten sich herzlich, das Restaurant empfing mich mit gemütlicher Atmosphäre. Platznehmend am Tisch des Weingutehepaars hatte ich Gelegenheit mich mit Nick Köwerich über die gerade beendete Lese und die an diesem Abend zu verkostenden Weine zu unterhalten. An standen zur Begleitung des Menüs unter anderem Weine mit so klangvollen Namen wie „Für Feen und Elfen“ oder „Für Träumer und Helden“. Aber Namen sind ja, egal wie klangvoll, häufig nur Schall und Rauch. Das kann man sicherlich über die Rieslinge von Nick Köwerich nicht sagen. Da das Weingut ausschließlich Rieslinge produziert war es spannend, die unterschiedlichen Qualitäten zu den einzelnen Gängen zu probieren. Gut, dass ich mich nicht festlegen musste. Aber auch das Essen hatte uneingeschränkte Aufmerksamkeit verdient. Aus der Küche kam Zitronengrasschaum, Kürbis-Pastinakencreme, Jakobsmuschel // Erbsenminzschaum, Speckschaum, krosse Speckscheibe // Schweinebauch, Pastinakenpüree, Pfefferjus, Erbsenpulver// Mango-/Schokocreationen. Ein rundum gelungener Abend mit glücklichen Gästen, einem tollen Menü und Weinen, die zum Träumen einladen. Ich habe jetzt auf jeden Fall ein Vierjahreszeiten-Restaurant.

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