Da fang ich doch direkt an zu lachen! Ich mag Backen nämlich
nicht. Ich finde das echt nicht gut. Akkurat müssen die Zutaten abgewogen und
abgemessen werden, ich geb mir die größte Mühe und was passiert? Das Ergebnis
ist einiges von dem Abbild im Backbuch entfernt. Und so ist das jedes Mal. Da
vergeht mir bei dem Zeitaufwand und der aufzubringenden Geduld bis ich es
endlich fertig gebacken aus der Form nehmen kann, echt die Lust. Schmecken tut´s
meistens ok bis gut. Da gebe ich diese Aufgabe doch gerne ab und lasse mich lieber
verwöhnen. Na ja. Egal. Wollte ich nur mal kurz erwähnt haben.
Eigentlich
wollte ich euch erzählen, dass ich – einige haben es ja mitbekommen – in
Südtirol war. Riesendesaster als ich wieder zu Hause war! Ich war in Südtirol
und habe mir keinen Gewürztraminer mitgebracht! Das fällt mir natürlich erst zu
Hause auf. Ich kam noch nicht mal dazu, vor Ort einen zu Verkosten! Und dabei ist
Gewürztraminer zurzeit einer meiner bevorzugten Weine. Alles Schuld von Evi
Tschurtschenthaler. Und dem großartigen Prosecco, den sie einschenkte. Und dem
Silentium – ihr wisst ja, dieser grandiose Ort zum Entschleunigen. Und der
sensationell gebeizte Lachs und unser Gespräch. Und überhaupt. Wir haben uns übrigens darüber unterhalten
wie und womit man Gäste verwöhnen kann. Nur für die Neugierigen unter euch.
Während dieser Unterhaltung steht Evi auf, geht weg, kommt wieder und legt mir
ein Backbuch hin. Mir! Ha! An dieser Stelle verweise ich noch einmal kurz auf
die anfangs geschriebenen Sätze. Evi wusste aber davon nichts.
Gott sei Dank
war meine wunderbare Tochter dabei. Sie riss das Backbuch sofort an sich und
fing an darin zu blättern. Ich habe ein bisschen zur Seite geschielt um
unauffällig einen Blick auf die aufgeschlagenen Seiten zu werfen. Und dann war
es passiert. Nur noch wie aus weiter Ferne nahm ich Evis Stimme war und vernahm
was sie erzählte. Sie erzählte davon, dass das Backbuch von ihrer Schwester Waltraud
geschrieben wurde – sie hat ein Café, das „Pyramidencafé“ in Oberwielenbach.
Man kommt daran vorbei wenn man zu den Erdpyramiden wandert. Diese befinden sich
übrigens in Ritten und sind die höchsten und formschönsten Erdpyramiden
Europas. Ihre Schwester wäre etwas ganz besonderes. Und in dem Backbuch steht
auch zu jedem Kuchen eine kurze Geschichte, welche zu dem Kuchen gehörte. Was? Ach so. Aha. Mhmh. Ich bat meine Tochter
mir das Backbuch doch einmal kurz zu geben. Begeistert, so, wie mich sonst nur
ganz selten ein Koch- geschweige denn Backbuch kann, betrachtete ich die Fotos
und blätterte in dem Buch. Da erzählt die Maulwurftorte vom Friseurbesuch, die
Stracciatella-Erdbeer-Torte gesteht die Spionage bei Marianna und die
Zitronencremetorte schwärmt noch ein bisschen von Bademeister Fernando. Und in
jede Torte und in jeden Kuchen möchte ich am liebsten sofort reinbeißen. Sie
sehen so echt aus. Sie sehen so aus, als kämen sie gerade aus der Küche einer
liebevollen Bäckerin, die der Optik das bestmöglichste zum Verzaubern gibt aber
weiß, letztlich zählen – und auch nur diese bleiben für alle Zeiten abrufbar in
der Erinnerung – die inneren Werte. Dieses unvergessliche Erlebnis von erstem
Eindruck und dem darauf folgenden offenbarenden. Diese unauslösliche
genüssliche Gaumenfreude! Zerschmelzen vor Glück! - Ich werde Bäckerin. Jetzt.
Sofort. Ich will es noch einmal versuchen. Den Start erleichtern mir die Tipps
der Buchautorin Waltraud Tschurtschenthaler. Zusammengefasst auf einer Seite
finde ich am Anfang des Buches die „Grundlagen für ein gutes Gelingen“ und am
Ende des Buches verrät mir das Glossar noch „Tipps aus der Backstube“ Süß, das Bambi, welches sofort erkennen lässt
welche Torte, welcher Kuchen auch glutenfrei ist. Der Untertitel des Buches
lautet übrigens „Kuchenrezepte aus Südtirol , leicht, schnell &
verführerisch“. Ja. So ist es. Und sie trösten über vergessenen Gewürztraminer hinweg
und über die Zeit, die es braucht bis ich endlich wieder in Südtirol bin um das
Leben neu zu entdecken. Ich werde berichten…
„Back dich glücklich“ von Waltraud Tschurtschenthaler ist
unter ISBN 978-88-6839-173-7 im Buchverlag Athesia (www.athesiabuch.it) erschienen und kostet
€ 19,90
Über das „Silentium“ von Evi Tschurtschenthaler – für mich
gibt es bis dato keinen luxuriöseren Ort der Entspannung - könnt ihr unter http://www.laviavita.de/articles/10.2015/2015.10.01-silentium.pdf alles lesen. Hier findet ihr auch die
Kontaktdaten.
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