Die Presse lügt nicht. Allerdings lässt der ein oder andere
Berichterstatter schon einmal der Wahrheit dienende Informationen aus. So
passiert es gerade in letzter Zeit immer wieder mit Duisburg. Natürlich, um
über Duisburg etwas Schönes zu schreiben muss man entweder Duisburg richtig gut
kennen, offen sein oder ein Genussmensch. Ein kulinarischer Genussmensch. Dann
nämlich will man immer wieder nach Duisburg und auch immer wieder darüber
berichten. Genauer gesagt über den „Akazienhof“. Da lässt man sich nicht
irritieren durch die Umgebung oder das Äußere des Hauses. Alles Äußerlichkeiten
und wir alle wissen ja, nur das Innere zählt…
Dass der Akazienhof ein Genuss höchster Klasse ist,
bestätigt unter anderem „Der Feinschmecker“, der das Restaurant unter Leitung
von Küchenchef Günter Rönner aktuell von 3 F auf 3,5 F hochsetzte. Das
bestätigt „Gault Millau“ indem er ihn mit 16 Punkten und somit zwei Mützen bewertete.
Der einflussreiche deutsche Gastrokritiker Jürgen Dollase berichtete bereits
2012 in der FAZ über Günter Rönner und seine Küche im Akazienhof. Günter Rönner
der Konditor, Günter Rönner der Koch. Gleich zwei Ausbildungen hat der stille
und bescheidene Küchenmeister vorzuweisen. Nach seiner Ausbildung zum Konditor
absolvierte er eine Koch-Ausbildung im renommierten Hotel „Breidenbacher Hof“
in Düsseldorf und arbeitete in einigen sterne- und punkteausgezeichneten
Restaurants bevor er 2009 den Akazienhof übernahm. Persönlich lernten wir uns
auf der Chef-Sache in Köln kennen. Was für ein sympathischer und natürlicher
Mensch! Nun ist die Chef-Sache zwar ein Platz der Kommunikation, aber trotzdem
möchte man noch einiges sehen. Deshalb verabredeten wir, unser Gespräch bei
einem Glas Wein in seinem Restaurant fortzusetzen. Dann mal nach Duisburg! Beim
einparken des Autos war ich mir ja schon ein bisschen unsicher. Die Gegend,
ordentlich. Das Haus auch. Trotzdem, irgendwie wirkte es nicht auf mich wie ein
Restaurant. Etwas unscheinbar der Eingang, eher wie ein Wohnhaus. Aber an dem
roten Ziegelhaus prangt der Schriftzug „Akazienhof“. Also rein. Ich betrete den
ca. 30 Personen platzbietenden Gastraum und bin sofort aufs angenehmste von der
Atmosphäre überrascht. Wäre ich alleine hier würde ich mich genauso wohl fühlen
wie jetzt, wo an den einzelnen Tischen schon Gäste speisen. Ich schiele zur
Bar. Nein, sie dient definitiv nur zur Zubereitung der Getränke. Kein
Barhocker. Ich verabschiede mich schon im Geiste von meinem Glas Wein als mir
Christian Soltys entgegentritt. Christian Soltys war vormals in der Essener „Schote“
von Nelson Müller als Sommelier tätig und ist nun seit über einem Jahr Gastgeber
im „Akazienhof“. Selbstverständlich ist das in Ordnung, dass ich nur ein Glas
Wein trinken möchte. Günter Rönner würde mich später, so wie die anderen Gäste
auch, noch begrüßen und sicherlich Zeit für ein kurzes Gespräch finden.
Freundlich und selbstverständlich darf ich zwischen zwei Tischen wählen. Toll!
Ich setze mich, fühle mich unendlich wohl und brauche auch keine Wahl betreff
des Weines zu treffen. Da kann ich mich blind auf Christian Soltys verlassen.
Der Blick in die Weinkarte dient ausschließlich meiner Neugierde und bestätigt,
was ich voraussetzte: Eine wunderbare Auswahl, die kaum Wünsche offen lässt. Noch
schöner, eine gelungene Mischung aus großen Namen und weniger bekannten
Weingütern. Ich unterhalte mich mit Soltys und die natürlich elegante
Wohlfühlatmosphäre des Gastraums lädt zu einem entspannten Abend ein. Als
erstes genieße ich ein Glas Spumante des im Latium angesiedelten italienischen Weingutes Ômina. Danach
wechsel ich zum Wein selbigen Weingutes und frage nach - der Speisekarte.
Zwischenzeitlich hat Günter Rönner Zeit, mich zu begrüßen und ich entscheide
mich, ihn auswählen zu lassen. Der Gruß aus der Küche besteht aus einer Art Briochebrötchen
und einer Pesto, welche man im Mörser selbst „zubereiten“ darf. Die
Interpretation des Rheinischen Kartoffelelsalates als Vorspeise hatte mich
schon beim studieren der Speisekarte neugierig gemacht und übertrifft meine
Vorstellung. Locker werden die einzelnen Gänge vom freundlichen und
aufmerksamen Service serviert und ich weigere mich zeitweise sie zeitnah zu
essen. So angetan bin ich von der Präsentation. Hurra, endlich mal nicht die
Variante „Halbmond“! Willenlos macht der Koch mich, indem er dann zum Konditor
wurde. Ich schmelze dahin. Unter anderem mit BBQ-Watte und weißem Kaffeschaum
mit Granatapfel. Ob Mörser oder Schatztruhe, ob Teller oder Ast – hier verbindet
sich alles zu einer kulinarischen Symbiose.
Ich werde an anderer Stelle noch
einmal auf die Gerichte im Einzelnen eingehen. Hier möchte ich euch nur mal
kurz aufzeigen, der weiteste Weg lohnt sich. Ab in den Akazienhof! Reserviert
euch einen Tisch! Wenn der Stern da ist und das sollte er, wird es schwer
damit. Reservieren könnt ihr unter anderem unter www.akazienhof-duisburg.de
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