Garnicht koscher!
Eine Einladung von Claudia Stern. Immer
wieder ein Grund Köln zu besuchen. Weiß man doch um eine angenehme, kurzweilige
Zeit, die, frei nach dem Motto, dem Glücklichen schlägt keine Stunde, in
geselliger Runde nur allzu oft den selbstgesteckten Zeitrahmen vergessen lässt.
Dieses Mal lud die sympathische Gastgeberin zu einem lockeren Treffen mit den
Winzern Urban Kaufmann, Weingut Hans Lang aus dem Rheingau und Ze’ev Dunie vom
Weingut Seahorse aus Israel in ihr Loft im Herzen Kölns ein. Der Schweizer
Urban Kaufmann, ehemaliger Leiter einer der erfolgreichsten Appenzeller
Käsereien, übernahm 2013 mit Eva Raps, langjährige Geschäftsführerin der VDP in
Mainz, das Weingut Hans Lang im Rheingau. Weinliebe verbindet. So lernte man
dann auch Ze’ev Dunie kennen.
Dunie hat sein 3 ha großes Weingut vor ungefähr
15 Jahren mitten in den Bergen von Jerusalem gegründet. Die Philosophie des
ehemaligen Filmemachers ist, so viel wie nötig, so wenig wie möglich in den
Weinerzeugungsprozess einzugreifen. Nicht der Winzer soll darüber entscheiden
wie der Wein schmeckt, vielmehr soll er lediglich unterstützend den Charakter
des Jahrgangs zum Ausdruck bringen. Das Wetter, der Boden, die Trauben, das
Ergebnis der Natur in jedem neuen Weinjahr - dies alles soll seinen Wein
widerspiegeln. Wer jetzt aber glaubt, Dunie bräuchte nur darauf zu warten dass
die Trauben reif werden, der irrt. Die von ihm angewandten traditionellen
Methoden sind ausgesprochen arbeitsintensiv. Er möchte den Wein nicht
beeinflussen, aber er unterstützt ihn in jeder Phase. Auf seiner kleinen
Anbaufläche wächst eine Vielzahl von Traubensorten. Syrah, Mourvedre, Grenache,
Zinfandel, Petite Sirah, Cinsault und Counuise. Die Weine reifen meistens in
gebrauchten Eichenfässern, die dem Wein ermöglichen langsam seinen Charakter zu
entwickeln. Er möchte ihn keinesfalls mit neuen Fässern, deren Eigenaromen die
sich gerade entwickelnden des jungen Weines überlagern könnten, stressen. Er
bietet seinem Wein in jeder Hinsicht die besten Hilfestellungen den
Weinliebhaber zu überzeugen. Vielleicht kann man es bei seiner Ideologie zur
Herstellung seiner Weine ein bisschen mit der Erziehung eines Kindes
vergleichen: Man sollte als Eltern hilfreich zur Seite stehen, aber niemals seine
Philosophie auf die des Kindes übertragen. Vielmehr sollte man es dabei
unterstützen seine eigene Individualität zu entfalten. Nur so kann ein Kind,
nur so kann ein Wein sein, wie es, wie er, ist. Eigenständig und besonders.
Das
Essen kam an diesem Abend nicht aus Sterns Küche. Es wurde dieses Mal von Johanna
Dohle-Laghdir, Inhaberin von „Zimt und Rosen“ aus Köln-Sülz mitgebracht.
Orientalische Küche. Wunderbar korrespondierend. Über Johanna, ihre Gewürze,
ihre Ideen und die Menschen mit denen sie arbeitet erzähle ich euch bald ganz
ausführlich. Beeindruckend und köstlich.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen