Montag, 23. November 2015

Natürlich. Vin Naturel!




Was macht man wenn man zwei Kinder hat und der Mann plötzlich sagt, ich bin dann mal weg? Da gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste, verzweifeln. Die andere, seinen Job aufgeben und sich seiner Leidenschaft hingeben. So machte es zu mindestens Surk-ki Schrade. Ok, das ist die Kurzfassung. Es gab noch einen kleinen Umweg, aber nur das Ankommen zählt. Und das ist sie. Die Deutsche, die in Frankreich aufgewachsen ist und den Wein liebt. Und sie liebt die Menschen, kann das Weglassen wesentlicher - der Wahrheit dienenden - Informationen, nicht verzeihen. Deshalb verkauft sie in ihrem kleinen Ladenlokal „La Vincaillerie“ mitten in Köln-Ehrenfeld auch nur Weine von Winzern, die Natur und Mensch achten. Weine, überwiegend von französischen Weinbauern mit einer durchschnittlichen Größe von einem bis fünf Hektar. Winzern, die vergorenen Traubensaft produzieren. Von denen, die mit der Natur im Einklang ihre Rebstöcke wachsen lassen. Von dort wo der Boden, die Luft, die Sonne, der Regen, die Wärme, die Kälte die Lieferanten der Trauben sind. Der Mensch diesen Prozess nur unterstützt. Ihm zur Seite steht. Keine Pestizide, kaum Schwefel. Und wenn doch? Winzer sag es! Mit der Wahrheit kann Surk-ki Schrade umgehen und entscheidet dann ob sie die Weine ihren Kunden präsentieren möchte oder nicht. Ihre Kriterien sind allerdings streng und sie weicht nicht ab. Verlässlich. Sie akzeptiert keine synthetischen Zusatzstoffe als Hilfe, die übrigens teilweise von der EU auch bei Bioweinen zugelassen sind, keine Pestizide, Schwefeldioxid nur unter bestimmten Bedingungen und nicht mehr als 40 mg/l. Wein von Winzern die ihre Weine unfiltriert produzieren. Weine, die leben und leben wollen. Das zeigt er auch beim Trinken. Er braucht den Sauerstoff. Je länger der Wein geöffnet ist, je mehr er atmen darf, desto mehr lebt er auf. Verändert sich. Zeigt sich neu. Kommuniziert. Das sicherlich hat er mit Surk-ki Schrade gemeinsam. Sie möchte jedoch keinesfalls die Weinliebhaber zwingend zu ihren Weinen bekehren.  Vielmehr ist es ihr ein Anliegen Weintrinker darüber zu informieren was alles im Wein außer Trauben enthalten sein darf und wo diese synthetischen Stoffe her kommen. Manchmal ist es nur das Fass in dem sie gelagert wurden. Sie zeigt auf, dass Bio nicht immer bio oder biodynamisch heißen muss. So wie auch Biolebensmittelprodukte manches Mal weit davon entfernt sind, bio zu sein. Bio ist leider kein geschützter Begriff und zwingt die Produzenten nicht unbedingt dazu natürlich zu sein. Sie begrüßt, dass die Verbraucher immer mehr hinterfragen und auch immer mehr Restaurants ihre Produkte bewusster einkaufen. Angebot und Nachfrage wachsen. Beim Essen ist der Anfang gemacht. Beim Wein sollte es nicht aufhören. Billy Wagner, Sommelier des Jahres 2011, Restaurantbesitzer und „brutal lokal“-Kämpfer, gerade mit seinem Berliner Lokal „Nobelhart und Schmutzig“ von Michelin mit einem Stern ausgezeichnet, hat ihre Weine bereits auf der Karte. Surk-ki Schrade ist nicht lokal. Sie verschickt ihre Weine bundesweit. Wenn gewünscht auch weltweit. Nur nicht, wenn ihr das Wetter für die wertvolle Fracht nicht bekömmlich zu sein scheint. Dann muss man schon einmal warten. Zum Beispiel darauf das es etwas kühler wird. Aber so ist das mit der Natur und ihren Produkten. Alles zu seiner Zeit. Nur dann wird alles gut. Mehr über Surk-ki Schrade, ihr Ladenlokal, welches ganz auf Show verzichtet und sich ausschließlich auf die Produkte und deren Wirkung konzentriert, die Öffnungszeiten, aktuelle Veranstaltungen, Bestellmöglichkeiten auf www.la-vincaillerie.de    

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