Was macht man wenn man zwei Kinder hat und der Mann
plötzlich sagt, ich bin dann mal weg? Da gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste,
verzweifeln. Die andere, seinen Job aufgeben und sich seiner Leidenschaft
hingeben. So machte es zu mindestens Surk-ki Schrade. Ok, das ist die
Kurzfassung. Es gab noch einen kleinen Umweg, aber nur das Ankommen zählt. Und
das ist sie. Die Deutsche, die in Frankreich aufgewachsen ist und den Wein
liebt. Und sie liebt die Menschen, kann das Weglassen wesentlicher - der Wahrheit
dienenden - Informationen, nicht verzeihen. Deshalb verkauft sie in ihrem
kleinen Ladenlokal „La Vincaillerie“ mitten in Köln-Ehrenfeld auch nur Weine
von Winzern, die Natur und Mensch achten. Weine, überwiegend von französischen
Weinbauern mit einer durchschnittlichen Größe von einem bis fünf Hektar. Winzern,
die vergorenen Traubensaft produzieren. Von denen, die mit der Natur im
Einklang ihre Rebstöcke wachsen lassen. Von dort wo der Boden, die Luft, die
Sonne, der Regen, die Wärme, die Kälte die Lieferanten der Trauben sind. Der
Mensch diesen Prozess nur unterstützt. Ihm zur Seite steht. Keine Pestizide,
kaum Schwefel. Und wenn doch? Winzer sag es! Mit der Wahrheit kann Surk-ki
Schrade umgehen und entscheidet dann ob sie die Weine ihren Kunden präsentieren
möchte oder nicht. Ihre Kriterien sind allerdings streng und sie weicht nicht
ab. Verlässlich. Sie akzeptiert keine synthetischen Zusatzstoffe als Hilfe, die
übrigens teilweise von der EU auch bei Bioweinen zugelassen sind, keine
Pestizide, Schwefeldioxid nur unter bestimmten Bedingungen und nicht mehr als 40
mg/l. Wein von Winzern die ihre Weine unfiltriert produzieren. Weine, die leben
und leben wollen. Das zeigt er auch beim Trinken. Er braucht den Sauerstoff. Je
länger der Wein geöffnet ist, je mehr er atmen darf, desto mehr lebt er auf.
Verändert sich. Zeigt sich neu. Kommuniziert. Das sicherlich hat er mit Surk-ki
Schrade gemeinsam. Sie möchte jedoch keinesfalls die Weinliebhaber zwingend zu
ihren Weinen bekehren. Vielmehr ist es
ihr ein Anliegen Weintrinker darüber zu informieren was alles im Wein außer
Trauben enthalten sein darf und wo diese synthetischen Stoffe her kommen. Manchmal
ist es nur das Fass in dem sie gelagert wurden. Sie zeigt auf, dass Bio nicht
immer bio oder biodynamisch heißen muss. So wie auch Biolebensmittelprodukte manches
Mal weit davon entfernt sind, bio zu sein. Bio ist leider kein geschützter
Begriff und zwingt die Produzenten nicht unbedingt dazu natürlich zu sein. Sie
begrüßt, dass die Verbraucher immer mehr hinterfragen und auch immer mehr
Restaurants ihre Produkte bewusster einkaufen. Angebot und Nachfrage wachsen. Beim
Essen ist der Anfang gemacht. Beim Wein sollte es nicht aufhören. Billy Wagner,
Sommelier des Jahres 2011, Restaurantbesitzer und „brutal lokal“-Kämpfer,
gerade mit seinem Berliner Lokal „Nobelhart und Schmutzig“ von Michelin mit
einem Stern ausgezeichnet, hat ihre Weine bereits auf der Karte. Surk-ki
Schrade ist nicht lokal. Sie verschickt ihre Weine bundesweit. Wenn gewünscht
auch weltweit. Nur nicht, wenn ihr das Wetter für die wertvolle Fracht nicht
bekömmlich zu sein scheint. Dann muss man schon einmal warten. Zum Beispiel
darauf das es etwas kühler wird. Aber so ist das mit der Natur und ihren
Produkten. Alles zu seiner Zeit. Nur dann wird alles gut. Mehr über Surk-ki
Schrade, ihr Ladenlokal, welches ganz auf Show verzichtet und sich ausschließlich
auf die Produkte und deren Wirkung konzentriert, die Öffnungszeiten, aktuelle
Veranstaltungen, Bestellmöglichkeiten auf www.la-vincaillerie.de
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