Und zu welcher Generation gehörst du? – Zur Riesling. Aha.
Sie sprechen eine Sprache und wachsen ständig. Mittlerweile zählen zu „Generation-Riesling“
des Deutschen Weininstituts (DWI) über 450 junge Winzerinnen und Winzer. Viele
von ihnen haben das elterliche Weingut übernommen und räumen mit alten Vorurteilen
durch frischen Schwung auf. Und wie ihr Herz für ihren Riesling, für ihren
Wein, für ihren Sekt schlägt, konnte ich bei der örtlich wechselnden
Veranstaltung „Live in…“ in Düsseldorf erleben. Man stelle sich eine winzig,
winzig, winzig kleine ProWein vor. So in etwa ist es dort. Die meisten Besucher
sind renommierte Sommeliers, Weinhändler, Blogger. Fachbesucher, die wenigsten
privat. Damit war auch der Austausch auf hohem Niveau. Das Wein- und Sektgut „Wilhelmshof“
(www.wilhelmshof.de) aus der Pfalz, mit
ca. 18 ha Rebfläche eins der größeren, präsentiert durch Thorsten Ochocki, ist
stolz darauf sagen zu dürfen, dass sie auch die unterschiedlichen Sektsorten
alle selbst im eigenen Weinkeller produzieren.
Eine der charmantesten Winzer war definitiv Julia Benzinger
vom Weingut Benzinger (www.weingut-benzinger.de),
ebenfalls aus der Pfalz. 13 ha bewirtschaftet sie mit ihrem Vater. Ich glaube
ihr sofort, dass es hier keine Generationskonflikte gibt. Mit Leidenschaft und unverkennbarem Stolz erzählt sie von
ihren Weinen. Beides zu recht.
Und dann gab es u. a. auch noch Axel Pauly vom Weingut Pauly
(www.weingut-pauly.de) von der Mosel.
Mit handlebaren 9 ha Anbaufläche. Wer ihn kennt, lacht jetzt und wartet
sicherlich gespannt auf meine Beschreibung. Ha, ha. Nö. Mache ich nicht. Der
Charakter muss erlebt werden. So wie seine Weine. Deren Verkostung war für mich
und ihn (!) spannend. Ok. Ich gebe es zu. Es lag nicht an mir. Vielmehr hatten
wir uns vorher darauf geeinigt, unsere Lieblingsweingläser mitzubringen. Er
zwei Gläser von Zaldo, ich mein Gabriel-Glas. In der Tat ein interessanter
Versuch. Präsentierte sich doch ein und derselbe Wein jedes Mal anders. Hier
war es schön den Winzer an meiner Seite zu haben. Konnte er mir doch sagen
nein, so wollte ich den Wein nicht oder ja, das ist er. So sollte er sein, so
will ich ihn. Und ich will ihn! Den Purist. So heißt er nämlich. Mein neuer
Lieblingsriesling. Ganz bestimmt nicht für jeden - aber das bin ich ja auch
nicht - geeignet. Neverever ein Wein für Riesling- oder überhaupt Weineinsteiger!
Für alle anderen aber gilt, kein großes Gerede, kein großes Nachdenken über Aromen,
Restsüße und ähnliches. Trinken. Genießen. Ganz einfach. Ich kann ihn mir z. B.
super als Aperitif vorstellen. Gerne mal als Alternative zum Sektempfang. In
beiden Formen wird er so auch immer mehr in der Spitzengastronomie angeboten.
Generation-Riesling. Dies ist nur ein kleiner Eindruck und
Querschnitt von ihren Veranstaltungen „Live in…“ Vielfältig, spritzig, jung,
locker. Es war halt nicht alles früher immer besser. Zu mindestens nicht, was
die Winzer und deren Weine angeht. Man kann sicherlich weiterhin in eine tolle generationsübergreifende
Zukunft blicken und sich auf jeden neuen Jahrgang freuen. Das allerdings nicht
nur bei den „Youngstern“.
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